Protokoll zur 35. Sitzung des Kiezbeirats

02.10.2019, 18:30 Uhr, Alte Schule, Bürgersaal

Inhaltsverzeichnis

Neuigkeiten zur Marktpassage

Vorstellung der Planungen

  • Das Büro Pätzhold Architekten stellt den aktuellen Stand des städtebaulichen Entwurfes für das Areal der ehem. Marktpassage vor.
  • Hr. Pätzhold erklärt, dass für die Entwicklung des großen Areals in enger Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt erfolgt.
  • Als Grundlage des Bauvorhabens muss ein Bebauungsplan erstellt werden.
  • Der Abbruch des Bestandgebäudes soll so spät wie möglich im Entwicklungsprozess erfolgen, sodass die Nutzung durch Apotheke und Eiscafé sowie der Tiefgarage möglichst lange möglich bleibt.
  • Auf dem Areal der ehem. Marktpassage sollen vier neue Gebäude entstehen.
  • Die Planung soll städtebaulich das historische Bestandgebäude der ehem. Telegraphenfabrik einbeziehen (heute Pflege-Vital).
  • Das Konzept sieht zwischen den neuen Gebäuden einen Quartierplatz als Ergänzung zum Marktplatz vor, wobei Nutzungskonkurrenzen vermieden werden sollen.
  • Der Quartiersplatz soll einen ruhigen Charakter haben und Cafés und Restaurants Platz bieten.
  • Als Nutzung ist eine Mischung aus Gewerbe und Wohnen geplant.
  • Die städtebauliche Idee wurde aus der Wegeverbindung zu den angrenzenden Bereichen entwickelt.
  • Drei Gebäude sind viergeschossig. Haus 3, welches an die denkmalgeschützten Gebäude in der Genossenschaftsstraße angrenzt, soll dreigeschossig werden.
  • Die Gebäude sollen unterschiedliche und damit abwechslungsreiche Gestaltungsthemen haben.
  • Es ist ein Nahversorgungsmarkt im Untergeschoss vorgesehen.
  • In den Erdgeschosszonen sollen Gewerbeflächen für bspw. eine Apotheke, ein Café, Restaurants oder Einrichtungen für Kinder und Jugendliche vorgesehen werden.
  • Es wird gemäß den Vorgaben des Landes Berlin ein Anteil an mitpreisgebundenen Wohnungen angeboten.
  • Die Anzahl der Wohnungen soll zwischen 200 und 300 liegen.
  • Im Untergeschoss sollen in einer Tiefgarage ca. 130 Stellplätze angeboten werden.
  • Die Vorentwurfsplanung soll Januar bis Februar 2020 fertiggestellt werden.
  • Auf dieser Basis werden die weiteren Verfahrensschritte im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens organisiert. Hr. Pätzhold schätzt, dass bei einer zügigen Durchführung des Verfahrens der Bebauungsplan bis Ende 2020 die Planreife erreichen könnte. Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens wird eine formelle Öffentlichkeitsbeteiligung erfolgen.

Diskussion und Nachfragen

  • Fr. Becker weist darauf hin, dass es viele ältere Menschen in Adlershof gibt. Sie fragt nach der Berücksichtigung von deren Belangen.
    • Hr. Pätzhold erläutert, dass ein Großteil der Wohnungen barrierearm oder barrierefrei sein werden.
  • Fr. Kästner leitet folgende Fragen weiter:
    • Wie wird die Sicht der angrenzenden Gebäude beeinflusst? – Die Gebäude sind nicht höher und liegen nördlich, sodass die Belichtung nicht stark beeinträchtigt werden sollte. Die neuen Gebäude sind höher als die Marktpassage.
    • Wann ist mit dem Baubeginn zu rechnen? – Bei einer sehr zügigen Planung und Genehmigung wäre ein Baubeginn für Mitte 2021 denkbar.
    • Mit welchen Beeinträchtigungen müssen die Bewohner*innen in der Umgebung rechnen? – Es ist mit den üblichen Beeinträchtigungen wie Baulärm und -staub zu rechnen.
    • Die Zufahrt ist in dem Bereich geplant, in dem auch die Marktpassage erschlossen war.
  • Hr. Prochnow lobt den Entwurf insgesamt. Er kritisiert die Verringerung der Stellplatzanzahl und die Erschließung durch die Altheider Straße im nördlichen Bereich.
    • Hr. Pätzhold erklärt, dass Berlin über keine Stellplatzsatzung verfügt und für den Bedarf an Stellplätzen durch die innerstädtische Lage und die Nähe zur S-Bahn-Station von etwa 60% der Wohnungszahl ausgegangen wird. Zusätzlich werden Stellplätze für den Nahversorgungsmarkt benötigt. Das Konzept schlägt eine Lösung zur effizienteren Ausnutzung der Stellplätze (Besucher tags, Anwohner nachts) und Angebote für Carsharing vor.
    • Hr. Hanke ergänzt, dass die Untersuchung und Entscheidung zur Erschließung der Grundstücke Teil des Bebauungsplanverfahrens sein werden.
  • Es wird angemerkt, dass die Vorplatzsituation der Marktpassage eine angenehme Aufenthaltsqualität aufgewiesen hätte und kritisiert, dass die vorgeschlagenen Gebäude keine organischen Formen aufweisen sollen. Es wird angeregt, das Potenzial lokal ansässiger Künstler bei der Gestaltung der Freiflächen stärker zu nutzen.
    • Hr. Pätzhold nimmt den Vorschlag zur Zusammenarbeit mit Künstlern positiv auf und verteidigt den Entwurf als abwechslungsreich in Bezug auf die Stadträume und Architektur.
  • Hr. Koch lobt den Austausch des Bauherrn mit den Bürger*innen. Um Gerüchten im Kiez vorzubeugen, fragt Hr. Koch nach dem Eigentümer.
    • Eigentümerin ist die Spree-Elster-Area GmbH. Es handelt sich um einen international aufgestellten Investor. Hr. Pätzhold fragt beim Investor an, ob dieser sich im Kiez vorstellen würde.
  • Fr. Paul fragt nach dem Einfluss von Wind durch die Gebäudehöhe.
    • Hr. Pätzhold sieht aufgrund der Gebäudehöhe und der Ausrichtung keine Bedenken in Hinblick auf starken Wind.
  • Hr. Gutjahr fragt, ob die gebäudebezogenen Freiflächen öffentlich zugänglich sein werden.
    • Hr. Pätzhold sieht eine öffentliche Nutzbarkeit als einen Gewinn für das Projekt.
  • Es wird nach der Größe des “Quartiersplatzes” und vorgesehenen Spielflächen gefragt.
    • Hr. Pätzhold erläutert, dass das Spielflächenangebot zunehmen werden. Die Größe der Freifläche wird dem Bestand der Marktpassage entsprechen, jedoch weniger versiegelt sein.
  • Fr. Heutling fragt nach dem energetischen Konzept des Projektes.
    • Hr. Pätzhold berichtet, dass das Büro in einem anderen Projekt ein Blockheizkraftwerk umgesetzt hat. Aufgrund der innerstädtischen Lage wäre ein Anschluss an die Fernwärme zu untersuchen. Im aktuellen Planungsstand liegt noch kein Energiekonzept vor.
    • Hr. Heutling empfiehlt die Beratungsstelle für energetische Quartierskonzepte des Landes Berlin.
  • Fr. Kästner fragt nach Aufzügen. – Alle Gebäude werden über Aufzüge verfügen, sodass ein barrierefreier Wohnungszugang in allen Wohnungen möglich sein wird.
  • Ein Gast fragt, warum nicht mehr Stellplätze geschaffen werden.
    • Hr. Hanke weist darauf hin, dass Bau und Unterhaltung von Parkhäusern sehr teuer sind, während die Bereitschaft für Stellplätze Gebühren zu bezahlen gering ausfällt.
  • Hr. Radke erkundigt sich, ob es neben den Bestandsnutzern REWE, Eiscafé und Apotheke weitere Anfragen von potenziellen Nutzern gibt.
    • Hr. Pätzhold berichtet, dass bisher wenige weitere Anfragen vorliegen und dass passende Nutzungen mit dem Bezirksamt und dem Aktiven Zentrum abgestimmt werden.
    • Außerdem werden aktuell Möglichkeiten für Zwischennutzungen, insbesondere für den Wochenmarkt während der Bauzeit des Marktplatzes, geprüft.

Wahl der Beiratssprecher*innen

  • Hr. Koch ist durch den Rücktritt von Hrn. Prengel jetzt stimmberechtigtes Beiratsmitglied.
  • Durch den Rücktritt von Hrn. Prengel wurde die Neuwahl der Sprecher*innen vor Ablauf der Legislaturperiode notwendig.
  • Es kandidieren André Schaal, Mira Skalski und Timo Kabsch.
  • Für die Wahl der Sprecher*innen ist eine 2/3-Mehrheit der gewählten Mitglieder (10 Personen) notwendig.
  • Es wurde von drei Beiratsmitgliedern Stimmen vorab per E-Mail bzw. persönlich abgegeben.
  • Neun Beiratsmitglieder haben vor Ort an der Wahl teilgenommen.
  • Folgenden Stimmen wurden abgegeben:
    • Timo Kabsch: 11 Stimmen
    • André Schaal: 2 Stimmen
    • Mira Skalski: 11 Stimmen
  • Timo Kabsch und Mira Skalski wurden beide mit der nötigen 2/3-Mehrheit zu den neuen Sprecher*innen gewählt.

Sonstiges

Bericht aus der Verwaltung

  • Für das Gebäude Dörpfeldstraße 37 wurde eine Abbruchgenehmigung erteilt.

Termine

  • Die Gerüchteküche wird aufgrund der Jahreszeit und der aktuell geringen Kapazitäten der Beiratsmitglieder bis zum Ende des Jahres ausgesetzt.
  • Der nächste Termin des Kiezbeirates ist Mittwoch, 06.11.2019, 18:30 Uhr, Bürgersaal Alte Schule.
  • Im Dezember trifft sich der Kiezbeirat am Mittwoch, 04.12.2019, 18:30 Uhr, Bürgersaal Alte Schule.

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